Über mich

Bus in Burg Hohenstein

Da stand er nun also in unserer Garageneinfahrt. Ein grüner blechgewordener Traum auf vier Rädern. Immer wieder umrundete ich den grünen VW-Bus. „Das ist es nun also, unser Ticket in die weite Welt,“ dachte ich damals pathetisch. Ein Bulli T2 Baujahr 1977, Berlin Ausstattung, Farbe: Taigagrün – schon bald lernte ich, dass das dies der poetische Fachbegriff war, den VW für die grüne Lackierung ausgewählt hatte.
Es gibt Grüntöne, die erinnern an frische Granny Smith, dieser mattgrüne Bus charchierte ins Gegenteil. Sein grün erinnerte an warme Sommertage am schlammigen Dorfweiher, ging eher in Richtung des grüns psychadelischer 70er-Jahre Tapeten, die wir als Kinder oft stundenlang aus unseren Laufställen angestarrt hatten. Und überhaupt: das Mobil, was vor uns in der Einfahrt stand, war auch gleichzeitig eine Zeitreise in das Gefühl der 70er Jahre.
Lange hatten wir so ein Vehikel gesucht, den Kopf voll mit Bildern von Fahrten durch provenzalische Landschaften in den Sonnenuntergang. Ein VW Bus, am besten ein T2, sollte es sein. So hatten wir begonnen in einschlägigen Foren zu suchen, aber – geahnt hatten wir es schon – wir begaben uns auf einen echten Verkäufermarkt, sprich die Nachfrage war bei weitem größer als das Angebot. Selbst grottige Objekte wurden noch völlig überteuert angeboten, ins Netz gestellt von Leuten, die diesen Hype um das Kultmobil Bulli gerne noch mitgenommen hätten.
Irgendwann bekamen wir einen Tip von einem Bus in Exeter. EXETER, ausgerechnet! Liegt das nicht in England? Und fahren dort nicht alle links? Es stellte sich heraus, dass der Bus eine Amerika-Version war und es eine Überlegung wert war, nach England zu fahren, um das Ding persönlich anzuschauen. Kurzum, yes we did it. Der britische Bus kam als englischer Patient zu uns nach Bayern. Viele Kleinigkeiten mussten noch repariert werden, und so richtig fertig ist er eigentlich nie.
In unserem Blog berichten wir über große und kleine Fahrten mit unserem Bus. Wie es ist mit 2 pubertierenden Kindern auf 6 Quadratmetern zu leben, sich in kleinen Etappen fort zu bewegen und dabei Spannendes, Kurioses und Beeindruckendes zu erleben.